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  • AutorenbildHeike Gehrmann

Wo die Dschungel-Nymphe wohnt

Aktualisiert: 23. Jan. 2020




Tropische 30 Grad, das sanfte Rauschen eines Wasserfalls. Überall zirpt, piept und zwitschert es im dichten Dschungel-Grün. Fehlen nur noch Tarzan und Jane.

Die sind nicht da. Dafür Anne Hoth, die gerade ein giftgrünes Krabbeltier auf ihre Hand setzt. Uh, das Tier könnte glatt einem Horrorvideo entfleucht sein! Doch Anne Hoth ist ganz ruhig und sagt schmunzelnd: „Das ist eines meiner Lieblingstiere hier - eine Malaiische Riesengespenstschrecke.“



Eigentlich ist diese malaiische Dschungel-Nymphe, so ihr englischer Name, in Thailand und Malaysia heimisch. Das „possierliche“ dornenbewehrte Insekt fühlt sich aber offensichtlich Tausende Kilometer von zuhause entfernt hier in Potsdam auf der Hand der Tierpflegerin in der Tropenhalle der Biosphäre sehr wohl. Und anders als so häufig in der Tierwelt, wo die Männchen groß und farbenprächtig daherkommen, ist es hier in der „Abteilung Insekten und Wirbellose“ der Biosphäre das Weibchen, das mit seiner großen Gestalt und der heuschreckengrünen Farbe den mickrigen bräunlichen Männchen die Show stiehlt. Doch die bizarre Dschungel-Nymphe kann sich auch unsichtbar machen. Zurück im grünen Blattwerk, ist sie für den Betrachter schnell verschwunden – top Tarnung oder auch Phytomimese nennt man das.



Wenige Meter entfernt stolziert ein fantastisches männliches Wesen durch das Dschungelpflanzen-Dickicht: ein chinesischer Goldfasan! Mit herrlich buntem Federkleid, langem Schwanz – und goldenem Kopf! Sein unscheinbares braungefiedertes Weibchen scheucht der stolze Vogel ganz schön herum durch den Tropenpflanzen-Wald. Kein Wunder, dass sich die Vögel in den Volieren – darunter Erdbeerköpfchen, Zebrafinken und Nymphensittiche - laut singend und piepend darüber amüsieren. Das tut auch Tierpflegerin Anne und setzt einen weiteren Haken in die vier Seiten lange Tabelle, auf der sämtliche Arten der in der Biosphäre Potsdam beheimateten Tiere aufgelistet sind.



Denn es ist gerade „Zählappell“ in der Biosphäre. Die Tierpflegerinnen und -pfleger inspizieren sämtliche Terrarien, Aquarien und Volieren, begutachten die Urwaldseen und blicken in alle Ecken des Potsdamer Dschungels am Volkspark in der Georg-Hermann-Allee 99. Unter dem Strich dieser tierischen Jahresinventur steht am Schluss, wenn „alle da sind“ - also auch die wunderschönen Schmetterlinge im Schmetterlingshaus, die Meer- und Süßwasserfische und die Niederen Tiere, die in der Unterwasserwelt der Biosphäre – der Aquasphäre - die Korallenriffe bilden und sich eh nicht wegbewegen können - eine bemerkenswerte Zahl: Auf 5.000 Quadratmetern beherbergt die Potsdamer Biosphäre über 144 Tierarten zu Wasser, zu Lande und in der Luft – von A wie Anemonen - ja, auch sie sind Blumen-Tiere - bis Z wie Zebrafink.



Seit Herbst gehören auch Marianne und Manfred zur Biosphären-Tierfamilie. Mit ihrer verspielten, neugierigen Art haben die kleinen Weißbüschelaffen die Herzen von Gästen wie Personal im Sturm erobert. Momentan sind Marianne und Manfred in ihrem großen Gehege, das auch viel Platz für eine „Kinderstube“ bieten würde, nur „gute Freunde“. Aber das neue Jahr ist ja noch jung …



Madagaskar-Taggeckos, viele Insekten und, wen wunderts, auch der stolze Goldfasan waren schon im vergangenen Jahr produktiv: „Es ist toll zu sehen, wie wohl sich die Tiere hier fühlen und mitzuerleben, wie die Familie der Biosphäre immer größer wird,“ freut sich Tierpflegerin Anne und gewährt noch einen Blick auf ein herrlich tiefenentspanntes Leguan-Pärchen. Man muss gar „kein Kraken-Orakel befragen“, um zu sagen: Ende des Jahres 2020 könnte die Inventar-Liste der Tiere in der Biosphäre Potsdam noch um einige Exemplare reicher sein.



Biosphäre Potsdam läutet Frühling ein!


Von 14. Februar bis 29. März 2020 erstrahlt die Potsdamer Tropenerlebniswelt in einem bunten Meer aus Orchideen. Auf der Reise durch die Tropen kann man entlang der dichten Urwaldpfade in der Biosphäre wunderschöne Orchideen in allen Formen und Farben entdecken - darunter Frauenschuh,Vanda, aber auch Sonderformen.


Und es gibt noch mehr zu entdecken! Schauen Sie sich das Foto doch mal genau an ...





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